Ein Likörchen für das Frauenchörchen
Das Ensemble „Frauen3Klang“gab ein herbstliches Konzert
VON SYLVIA SCHMIDT
Windeck. Mit Supertramp, Leonard Cohen und einem „Likörchen für das
Frauenchörchen“ beendeten die Sängerinnen des vor 15 Jahren
gegründeten Herchener Chors „Frauen3Klang“ ihr Jubiläumsjahr.
Im gut besuchten Haus des Gastes begrüßte Chorleiterin Kathrin Waldraff
das Publikum zu einem fröhlichen Herbstkonzert.
Die Bühne war mit Tüchern in herbstlichen Farben ausgelegt,
die Frauen hatten sich in ebensolche gewandet, und das Licht war dem
Abendrot gleich gedimmt. Mit dem Gospel „Mighty Wind“ eröffneten die Damen
den abwechslungsreichen Liederreigen und erwiesen sich als einfallsreich,
um nicht als statisch vor sich hinsingender Chor aufzutreten.
Mit Messer und Schere bewaffneten sie sich etwa zum Renaissance -Madrigal
„Je ne l'ose dire“. Das hatte Pierre Certon im 16.Jahrhundert geschrieben,
die gewitzten Damen aber sangen eine deutsche Adaption, die nach Gehör
entstanden war und nun von „La, la, la, schöne Locken“ handelte, die unter
ihrem scharfen Handwerkszeug fielen. Derart kess machten sie einfach weiter
und trällerten gutgelaunt den Evergreen „Ich brauche keine Millionen“,
mit dem schon Marika Rökk Erfolge gefeiert hatte.
Danach wechselte der Chor mit dem „Logical Song“ der Band Supertramp
aus dem Jahr 1979 in die Pop Spur. Mucksmäuschenstill wurde es bei
Leonard Cohens „Halleluja“, ein Song, der Melancholie und glückliche Beseeltheit
zugleich in sich vereint. Stürmisch feierten die Zuhörer den Beitrag.
Es folgten Melodien aus Afrika, ein weiterer Höhepunkt war
der Hit „Ein Lied kann eine Brücke sein“ von Joy Fleming
Zum Abschluss wurde dann nicht nur gesanglich „Ein Likörchen fürs Frauenchörchen“
gereicht; der Schnaps wurde auch tatsächlich genossen. Warmherzig und
charmant– so präsentierte sich der Chor „Frauen3Klang“.